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Polestar 2

Aktualisiert: 24. Aug. 2022

Wenn jede Kurve zählt

Mercedes Citan
Dieses Auto führt überall zu leuchtenden Augen. © Garms | 2022

Kaum eine junge Automarke wurde in den vergangenen Monaten medial so sehr beachtet wie Polestar. Mit dem Polestar 2 schickt die sichtlich von Volvo-Genen geleitete Automarke, ein Elektroauto an den Start, welches insbesondere die Fahrdynamik auf ein extremes Level hebt. Wir haben das Topmodell mit dem Long Range Dual Motor getestet. Und was waren unsere Eindrücke in den letzten beiden Wochen?


Ein Leckerbissen

Beginnen wir bei der Optik. Der Polestar 2 ist ein echter Hingucker. Egal wohin man auch fährt, dieses Auto führt überall zu leuchtenden Augen bei Groß und Klein. Und ja, er ist in Punkto Design wirklich ein Leckerbissen. Unser Topmodell hatte auch noch das Performance Paket um 6.500 Euro mit an Bord. Goldene Brembo Bremssättel und ebenso goldene Ventilkappen verleihen der Sportlimousine, zusammen mit den polierten 20 Zoll 4-Y-Speichen-Schmiederädern ein ganz besonderes Auftreten.



Platz und Qualität

Die goldenen Akzente setzen sich im Innenraum gekonnt mit den ebenfalls goldenen Sicherheitsgurten fort – ein nettes Detail, welches dem Auto eine attraktive Note verleiht. Ansonsten ist der durchaus hochwertige Innenraum sehr klassisch und zurückhaltend gestaltet. In der Mitte thront, wie bei den meisten Autos mittlerweile, ein großes Display, welches alle wichtigen Einstellungen bietet. Die Bedienung ist zweifelsohne intuitiv und lässt sich gut bedienen – das System baut auf Googles Android Automotive auf. Der Vorteil daran ist, man kann sich mit eigenen Apps so richtig austoben und damit seine Multimedia-Zentrale individuell zusammenbauen. Das ist schon richtig cool und innovativ. Einzig was das Fahrzeug anbelangt, so wünschen wir uns noch etwas mehr Einstellungsmöglichkeiten und „technische Spielereien“. Gerade bei Elektroautos ist man doch gerne verleitet, sich auch mit der Technik ein wenig zu spielen – sei es nun bei Fahrdynamik, Komfort und Co.



Was den Sitzkomfort anbelangt, so findet man sich natürlich in einer Sportlimousine wieder. Die Sitzposition ist zwar sehr tief, die Platzverhältnisse sind aber dennoch okay. Auch als großer Mensch findet man durchaus eine gute und komfortable Sitzposition – sowohl vorne wie auch hinten. Der Kofferraum ist ausreichend groß für ein Auto dieser Klasse. Die Ladekabel lassen sich im vorderen Gepäckabteil unter der Motorhaube verstecken.


Fahrdynamik und Ladeleistung

Der Polestar 2 leistet mit dem Long Range Dual Motor satte 408 PS und stellt zudem 660 Nm maximales Drehmoment bereit. Damit beschleunigt die Limousine in gerade einmal 4,7 Sekunden auf Tempo 100. Die Beschleunigung ist sagenhaft wird aber nur mehr von einer Sache übertroffen: Der Straßenlage. Kaum ein Elektroauto hat uns mit einer solch fantastischen Straßenlage begeistert. Dank Allrad und Sportfahrwerk klebt dieses Auto förmlich auf der Straße. Kurven werden mit so viel Geschwindigkeit genommen, dass es Beifahrer:innen schnell mal die Sprache verschlägt. Jede Kurve zaubert dir ein großes Lächeln ins Gesicht, spätestens wenn man jedoch in die Eisen steigt, vergeht dir dieses aber wieder, denn die Brembos sind so kräftig, dass du förmlich auf der Windschutzscheibe klebst. Es ist ganz klar, wo die Stärke des Polestar 2 liegt!


Polestar verspricht für das Long Range Modell mit Dual Motor eine Reichweite von 455 - 487 km. Wie man weiß, sind diese Angaben fast immer sehr nett aber nicht realistisch. Und so ist es auch bei diesem Auto. Unser Verbrauch bewegte sich im Mix bei rund 20-21 kWh/100 km, was nah an die Werksangabe von 19,3 kWh/100 km herankommt. Bei einer 78 kWh Batterie ergibt sich somit eine durchaus überzeugende Reichweite.


Kommen wir zur Lade-Performance. Hier hat uns der Polestar nur teilweise überzeugt. Bis 80% geht es eigentlich recht flott, danach lässt die Ladeleistung aber merklich ab und spätestens ab 90% macht es eigentlich wenig Sinn noch weiter zu laden. Die letzten 10% dauern eine gefühlte Ewigkeit – an so manchen Ladesäulen wurde uns für die letzten Prozent eine Dauer von knapp 1,5 Stunden angezeigt! Aber wie gesagt, ein Elektroauto lädt man erfahrungsgemäß meist nur bis 80% und das geht solide.



Und was kostet der Polarstern?

Der Polestar 2 startet bei rund 48.000 Euro für das Basismodell. Wer nochmals 6.000 Euro zur Verfügung hat, holt sich das Topmodell mit jeder Menge Power. Und auch dieses kann man dann mit dem Performance Paket oder auch weiteren Extras noch verfeinern. So landet man schließlich bei einem Preis jenseits der 70.000 Euro-Marke.


Unser Fazit

Der Polestar 2 ist definitiv ein Hingucker und eine sensationelle Sportlimousine. Die Beschleunigung und Straßenlage sind ein Gedicht und verzaubern Fahrer:innen und alle die an Bord sein dürfen. Die Qualität ist gut und die Bedienung zweifelsohne einfach und sehr intuitiv. Verbesserungspotentiale sehen wir noch teilweise bei der Lade-Performance. Alles in allem ist der Polestar 2 aber eine echte Bereicherung für den Elektroauto-Markt. Er setzt in vielerlei Hinsicht Akzente und zeigt, was fahrtechnisch alles möglich ist.


Technische Daten

Testwagen: Polestar 2 Long Range Dual Motor AWD

Preis: rund 70.000 Euro

Motor: AC Permanentmagnet-Synchronmotor Valeo-Siemens

Leistung: 408 PS

max. Drehmoment: 660 Nm

Beschleunigung 0-100km/h: 4,7 Sekunden

Hubraum: 1.461 ccm

Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h

Energieverbrauch: 19,4 kWh/100 km

Reichweite (WLTP): Bis zu 480 km









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